Das Kleid des Affen

Alles beginnt in einem leeren Bühnenraum. Aus diesem "Nichts" heraus entwickelt sich das Stück spielerisch, in einem Aufeinanderfolgen von Auftritten, Ab- und Durchgängen sowie plötzlichem Innehalten einzelner oder der gesamten Truppe: Mit unmittelbaren und unerwarteten Einfällen, die sich übers ganze Stück ereignen, verblüffen die Interpreten sowohl die grossen als auch die kleinen Zuschauer im Publikum. Inmitten all dieser Ereignisse erblicken wir den Menschen (den "nackten Affen") auf der Suche nach einer Definition, einem passenden Lebensraum, eigentlich auf der Suche nach jenem "Kleid", welches Mutter Natur ihm nicht hat zukommen lassen. Hier startet ein Geflecht von Beziehungen, welche zu einem Balanceakt zwischen dem Alleingang und dem Gruppen-Dasein führen. Als Folge wird der Raum erfüllt mit einem Karussell von Begegnungen, Kollisionen, Wünschen, Enttäuschungen, Musik, Stille, von unterbrochenen Spielen und gelegentlichen Ansammlungen, worin die tragende Kraft der Darsteller die einfache Lust ist, da vorne zu stehen und dabei zu sein.

Das Kleid des Affen entstand aus dem Zusammentreffen zwischen der Abschlussklasse der Scuola Teatro Dimitri und dem Choreografen, Regisseur und Tänzer Giorgio Rossi. Die Arbeit verfolgte einerseits die Tradition des burlesken Theaters der Schweizer Schule und andererseits die Absurde Ader des Italienischen Choreografen. Das Komische und das Absurde stellten das Leitmotiv der Arbeit. Der Regisseur gewährte zwar der Improvisation und der individuellen Recherche jedes einzelnen Darstellers viel Raum und Zeit, behielt aber seinen Fokus stets auf die von ihm gewünschten künstlerischen Eigenschaften: Die Einfachheit, die Ehrlichkeit, die Selbstironie, die Einzigartigkeit, das Vergnügen, die Poesie und das totale Chaos.

Die Darsteller der Gruppe "Rosa productions" präsentierten sich schon in Verscio (Locarno) und Stuttgart mit ihrem Variété-Stück "Stick stacc Stock" unter der Regie von Dimitri; in Lugano für das Radio Svizzera Italiana in einer Inszenierung des "Laborintos II" von Luciano Berio unter der Leitung von Giorgio Bernasconi; im Erfurter Domstufenfestival in der Oper "I Pagliacci" von Ruggero Leoncavallo unter der Regie von Gerard Demiere. In allen Produktionen war das Publikum von der Gruppe begeistert.